Archive for the ‘Bibliothekartag 2010’ Category
Nachlese zum Bibliothekskongress 2010
Inzwischen sind bereits zahlreiche Präsentationen, die zu den einzelnen Vorträgen gezeigt wurden, auf dem Publikationsserver des Berufsverbandes Information Bibliothek e.V. BIB-OPUS online abrufbar. Nach und nach werde ich jene ergänzen, über die ich in meinen Beiträgen berichtet habe.
Das waren drei Tage Bibliothekskongress
Es war ein sehr interessanter Kongress mit vielen Eindrücken. Das Congress Center selbst ist schon ein Erlebnis.
Kundenanalyse
Nachdem ich mir mittags noch etwas über die Universitätsbibliotheken Spaniens angehört hatte, wurde es nachmittags noch mal richtig interessant, das Thema des Blocks „Unsere Kunden – was wollen die bloß von uns?“ Gut, dass ich mir zeitig einen Platz gesichert hatte, denn die letzten mussten stehen. Eine interessante Studie zeigte die doch sehr unterschiedlichen Nutzererwartungen an Räumlichkeiten der Bibliothek. Es bestätigt, was wir schon wissen: manche wollen in Gruppen arbeiten und kommunizieren, andere wollen unbedingt ihre Ruhe haben und lesen/lernen (Vortragsfolien in BIB-OPUS).
Forschungsdaten
Das Thema wurde auch heute vormittag nochmal ausführlich behandelt. Besonders spannend fand ich allerdings die Praxisbeispiele. So arbeitet das Deutsche Archäologische Institut zur Zeit an der Verknüpfung ihrer verschiedenen Datenbanken. Man kann bereits aus dem OPAC zum i.DAI-Bookbrowser verknüpfen und von dargestellten Objekten in den E-Books zu den Objekten verlinken, wo man weitere Informationen erhält (Vortragsfolien in BIB-OPUS).
Dritter Tag auf dem Leipziger Kongress
Auch heute möchte ich mit zwei Fotos starten:
Hier konnte ich einfach nicht wiederstehen 🙂 :
Und bevor es hier los geht, noch ein Link auf die Kongress News.
Nationallizenzen
Im Jahr 2010 läuft das Projekt zum Kauf von Nationallizenzen aus. Hier wurden in den letzten 5 Jahren zahlreiche digitale Dokumente (Elektronische Zeitschriftenarchive, Datenbanken, E-Books) für Deutschland lizenziert (= Zugriff bezahlt) und konnten von wissenschaftlichen Bibliotheken und teilweise auch von Einzelpersonen kostenfrei genutzt werden. Nach dem Ende des Projekts sollen die Bemühungen in Richtung Nationale Konsortien gehen. Hier können sich die einzelnen Bibliotheken finanziell an der Lizenzierung elektronischer Ressourcen beteiligen (Vortragsfolien auf BIB-OPUS).
Digitalisierung
Ein sehr interessanter und unterhaltsamer Vortrag widmete sich den aktuellen Digitalisierungsvorhaben und der Diskussion in den öffentlichen Medien.
Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurden auch im letzten Jahr wieder viele Projekte und Gelder bewilligt. In den letzten Jahren ist bereits sehr vieles von den Bibliotheken eingescannt und ins Internet gestellt worden. Das größte Problem ist ein fehlende einheitliche Portal, wo sich alle Dokumente finden lassen. Hier gibt es zur Zeit mehrere Internetangebote, wie beispielsweise das Zentralarchiv Digitaler Drucke, Kulturerbe digital, Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek und der Digitalen Sammlungen der SLUB Dresden. Außer dem einheitlichen Zugang mangelt es bisher auch an einem besseren Marketing und stets aktuellen Statistiken über die Anzahl der Dokumente.
Urheberrecht
Besonders spannend fand ich den Vortrag der Arbeitsgruppe zum Urheberrecht. Das Gesetz soll ja in der nächsten Gesetzesänderung nachgebessert werden. Vorgestellt wurden die Änderungswünsche und eine Formulierung eines gemeinsamen Paragraphen für alle Belange der Forschung und Lehre. Damit würden sich einige Probleme der Praxis lösen lassen und der Zugang zur digitalen Information wäre einfacher. Die Diskussionen bei der Entwicklung der zwei letzten Varianten des Gesetzes stimmen jedoch nicht gerade optimistisch, denn bisher haben sich die Verlage gegen solche Änderungen stets heftig gewehrt (Vortragsfolien in BIB-OPUS).
Digitale Informationen
Ein großes Thema auf dem Kongress waren „digitale Informationen“. Damit ist alles möglich gemeint: Elektronische Zeitschriften, E-Books, Datenbanken, Digitalisierungen, frei zugängliche Veröffentlichungen im Internet und das Management von Forschungsdaten.
Ein ganzer Vortragsblock widmete sich den Bemühungen zur Vereinheitlichung der Herangehensweise und generellen Fragestellungen zu digitalen Ressourcen. Die Kommission Zukunft Infrastruktur entwickelt in verschiedenen Arbeitsgruppen die Strategien und Leitfäden zu Nutzererwartungen, Ressourcenabschätzung, Handlungsbedarf usw. Eher mit der operativen Umsetzung beschäftigt sich die Schwerpunktintiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen. In verschiedenen Vorträgen wurden die einzelnen Handlungsfelder dargestellt, die sich zum Beispiel mit der Öffentlichkeitsarbeit zu Open Access, mit Archivstrukturen für Forschungsdaten, der Lizenzierung, dauerhaften Speicherung der Daten und dem Urheberrecht befassen.
Rund um alles, was man digital erwerben, digitalisieren oder digital verwalten kann, habe ich heute insgesamt 11 Vorträge gehört. Ich will daher nur ein paar – so wie ich hoffe – Dinge von allgemeinem Interesse heraus greifen.
Zweiter Tag auf dem Leipziger Kongress
Zur Einstimmung heute zwei Fotos aus dem Congress Center:
Elektronisches Publizieren – Software für weiterführende Anwendungen
Im zweiten Block drehte es sich vor allem um spezielle Anwendungen, die über das reine Deponieren von elektronischen Dokumenten hinaus gehen. So ist es für viele Wissenschaftler interessant, dass automatisch Publikationslisten aus den einmal eingegebenen Daten erstellt werden und diese dann automatisch und immer aktuell auf anderen Internetseiten (z. B. des Lehrstuhls, Homepage, Blog) erscheinen oder für Forschungsberichte genutzt werden können.
Elektronisches Publizieren – Informationsplattformen
Im folgenden Block wurde es natürlich sehr fachlich. Und falls sich jemand hierher verirrt, der sich schon mit den Thematiken auskennt, der möge mir meine wenig fachlich klingenden Erklärungen verzeihen, denn ich möchte soweit wie es geht, allgemein verständlich bleiben.
Das wichtigste für Informationsplattformen ist es, gefunden zu werden. Daher gibt es zahlreiche Bemühungen, Informationen, in diesem Fall zu Open Access, zu bündeln. Insbesondere drei Plattformen wurden vorgestellt: OA-Network, open-access.net und CARPET.
Eröffnungsveranstaltung
Nach dem Highlight des Tages folgte die Eröffnungsveranstaltung. Das Gastland des Bibliothekskongresses ist Spanien, also gab es zum Auftakt ein tolles Gitarrensolo und später ein Video, das Impressionen der Vielfalt Spaniens und seiner Bibliotheken zeigte. Natürlich wurden einige Festreden gehalten und allen Beteiligten gedankt, so wie es sich für eine Eröffnungsveranstaltung eben gehört.
Hyperlinked Community Library
Noch vor der eigentlichen Eröffnung des Bibliothekskongresses begann um 11 Uhr ein Vortrag, der ein echtes Highlight war, besonders für alle, die schon von der Begeisterungswelle der Kommunikationsmöglichkeiten im Internet mitgerissen wurden. Und keine Frage, da zähle ich eindeutig dazu. Diese Vorstellung wollte ich also nicht verpassen, vor allem da ein „Popstar“ angekündigt war (siehe LIS in Potsdam). 🙂
Ankunft bei der Messe
Da ich das erste Mal das neue Messegelände in Leipzig besuche, habe ich natürlich meinen Fotoapparat dabei. Und hier meine Eindrücke bei der Ankunft zum Leipziger Kongress für Information und Bibliothek: